MTB im Herbst – Tipps für nasses Wetter, Kälte & kurze Tage
Der Herbst hat für uns Mountainbiker zwei Gesichter: goldene Sonnenuntergänge auf bunten Trails – und matschige Abfahrten im Regen. Damit du trotzdem sicher und mit Spaß unterwegs bist, solltest du dein Setup anpassen. Wir zeigen dir, wie du dein MTB herbstfit machst: von Reifen über Kettenöl bis zur richtigen Bekleidung.
1. Reifenwahl & Grip
Herbst bedeutet rutschige Wurzeln, feuchtes Laub und nasser Boden. Dein Sommerreifen mit flachem Profil kommt da schnell an seine Grenzen. Besser sind Reifen mit gröberem Stollenprofil und weicher Gummimischung. Diese beißen sich besser im Untergrund fest und geben dir mehr Kontrolle.
Bewährt haben sich Klassiker wie der Maxxis Minion DHR II am Hinterrad und der Maxxis Assegai am Vorderrad – beide bieten sehr guten Grip auf feuchten Trails, ohne den Rollwiderstand zu extrem nach oben zu treiben.
Tipp: Senke im Herbst den Luftdruck leicht ab – so vergrößerst du die Auflagefläche und bekommst spürbar mehr Grip.
2. Kettenöl & Pflege
Nasses Wetter ist Gift für die Antriebsteile. Mit normalem Sommeröl wäscht dir der Regen die Schmierung schnell weg. Deshalb solltest du im Herbst auf ein Nass-Kettenöl umsteigen. Dieses ist dickflüssiger und wasserresistenter, hält also auch bei Regen und Matsch länger.
Wir nutzen seit Jahren das Atlantic Kettenfluid. Es legt einen dünnen Film auf die Kette, schützt vor Rost und sorgt für leises, geschmeidiges Schalten. Wichtig ist aber: nicht zu viel verwenden – sonst klebt dir jeder Dreck dran.
Genauso wichtig wie das Ölen ist die regelmäßige Kettenreinigung. Mit einem Kettenreinigungsgerät wie dem von Park Tool und einem guten Reiniger wie dem Impact Kettenreiniger bekommst du deine Kette in wenigen Minuten sauber. Das verlängert nicht nur die Lebensdauer, sondern spart auch Kraft beim Treten.
Tipp: Öl immer nach einer gründlichen Reinigung auftragen und die Kette ein paar Minuten laufen lassen, bevor du losfährst. So kann es sich optimal verteilen.
3. Beleuchtung & Sichtbarkeit
Kürzere Tage bedeuten, dass du oft in der Dämmerung oder sogar im Dunkeln unterwegs bist. Eine gute Beleuchtung ist deshalb Pflicht. Setze auf eine Kombination aus Helmlampe und Lenkerlampe: Die Helmlampe leuchtet dahin, wo du hinschaust, während die Lenkerlampe den Trail vor dir gleichmäßig ausleuchtet.
Achte auf mindestens 1000 Lumen, ideal sind 1500+, und eine Akkulaufzeit von 2 Stunden oder mehr. Wichtig: Die Lampe sollte spritzwassergeschützt und stoßfest sein.
Ein gutes Rücklicht macht dich auch auf Waldwegen oder Straßenpassagen sichtbar – am besten mit USB-Ladefunktion.
Tipp: Immer einen Ersatzakku oder eine Powerbank einpacken – im Herbst kann es schnell passieren, dass du länger draußen bist als geplant.
4. Bekleidung & Schutz
Der Herbst ist unberechenbar: morgens kalt, mittags Sonne, nachmittags Regen. Die Lösung: der Zwiebel-Look. Mit mehreren Schichten bist du flexibel und kannst dich jederzeit anpassen.
- Baselayer: Merinowolle oder Funktionsmaterialien, die warmhalten und Schweiß abtransportieren.
- Midlayer: leichter Fleece oder dünnes Longsleeve für Isolation.
- Außenschicht: wasserdichte Regenjacke mit Atmungsaktivität.
Wir setzen im Herbst auf die Vaude Escape Bike Light Jacket. Sie ist leicht, wasserdicht und lässt sich klein verpacken. Bei Handschuhen greifen wir zu den Fox Ranger – sie bieten guten Grip und halten auch bei Nässe warm.
Tipp: Handschuhe immer etwas größer wählen, damit du bei Kälte auch mal dünne Unterziehhandschuhe tragen kannst.
5. Bike-Check vor der Tour
Der Herbst ist hart für dein Material. Feuchtigkeit, Matsch und Schmutz setzen Lagern, Dämpfern und Bremsen zu. Deshalb solltest du dein Bike vor jeder Tour kurz checken:
- Bremsbeläge: nutzen sich bei Nässe viel schneller ab – besser regelmäßig kontrollieren.
- Lager: Steuersatz, Tretlager und Pedale sauber halten und bei Bedarf fetten.
- Schaltung: Kabelzüge und Schalthebel auf leichtgängige Funktion prüfen.
Ein guter Montageständer wie der Bike Hand Montageständer erleichtert dir Wartung und Pflege enorm. Auch für schwere E-MTBs ist er geeignet.
Fazit
Herbst heißt nicht Saisonende – im Gegenteil! Mit den richtigen Reifen, wetterfestem Kettenöl, guter Beleuchtung und cleverer Bekleidung wird der Herbst zur besten Jahreszeit für MTB. Bereite dein Bike vor, packe dich im Zwiebellook ein und genieße bunte Trails, während andere ihre Bikes schon in den Keller stellen.
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